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Werbungskosten: So setzten Sie Ihren privaten PC von der Steuer ab

Computer-AbsetzenWenn Sie die Steuererklärung 2011 zuhause mit einer Steuersoftware erstellen, benötigen Sie dazu einen Computer, mit diesem können Sie auch nach der Erstellung der Steuererklärung interessante Tätigkeiten, wie das Bearbeiten von Bildern oder das Schreiben und Editieren von Texten und vieles mehr, durchführen.

Die Kosten für den Computer können Sie in den meisten Fällen bei den Werbungskosten geltend machen wenn Sie diesen auch beruflich nutzen.

Da ein privat angeschaffter Computer kann sowohl beruflich als auch privat eingesetzt werden kann gehört er zu den gemischt genutzten Gegenständen. Das Finanzamt berücksichtigt die Kosten für diese Gegenstände eigentlich nur dann, wenn sie so gut wie ausschließlich (für das Finanzamt sind das mindestens 90 %) für berufliche Zwecke verwendet werden. Erfreulicherweise wird die 90 %-Grenze aber bei Computern nicht angewendet, daher sind die Aufwendungen für einen PC mit dem Anteil der beruflichen Nutzung als Werbungskosten abzugsfähig. Dies gilt nicht nur für die Anschaffungskosten des Computers, sondern auch für die Aufwendungen der Peripheriegeräte (Drucker, Scanner usw.) sowie für die Betriebskosten.

Wenn sich der private Computer am Arbeitsplatz befindet, dann ist nach Ansicht der Finanzverwaltung eine private Nutzung grundsätzlich auszuschließen. Dies bedeutet, dass die Aufwendungen für diesen Rechner zu 100 % abzugsfähig sind.

Die berufliche Nutzung wird jedes Jahr überprüft.
Dass Sie in der Vergangenheit die Kosten zu 100 % steuerlich geltend machen konnten, ist keine Garantie dafür, dass diese auch in Zukunft zu 100 % anerkannt werden. Im Umkehrschluss bedeutet das für Sie, dass Sie die Kosten eines bis dato nicht anerkannten PCs jedes Jahr aufs Neue angeben sollten.

Das gehört zur beruflichen Nutzung.

Als berufliche Nutzung gilt alles, was mit Ihrer beruflichen Tätigkeit zusammenhängt, zum Beispiel:

  • Erledigung von beruflichen Aufgaben, wie zum Beispiel: Schreiben von Texten, Anfertigung von Präsentationsunterlagen, Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und Verwaltung von Schüler- und Notendaten bei Lehrern, Erstellung von Statistiken über Verkaufs-, Kunden-, Provisions- und Plandaten bei Außendienstmitarbeitern usw.
  • Sie nutzen den Computer für eine berufliche Fortbildungsmaßnahme.
  • Sie nutzen den Computer, um sich PC-Grundkenntnisse anzueignen, die für Ihre berufliche Tätigkeit erforderlich oder sinnvoll sind.
  • Sie nutzen den Computer zur Verbesserung Ihrer PC-Kenntnisse, z.B. zum Erlernen eines Programms, das am Arbeitsplatz verwendet wird.
  • Sie nutzen den Computer für eine Umschulung innerhalb eines Arbeitsverhältnisses oder für eine Ausbildung im Rahmen eines Ausbildungsdienstverhältnisses.
  • Sie entwerfen mit dem Computer Bewerbungsschreiben für eine Arbeitsstelle.

Auch zur beruflichen Nutzung gehört darüber hinaus der Einsatz des PCs für andere Einkunftsarten. Die Kosten sind mit dem jeweiligen Nutzungsanteil als Werbungskosten bei der entsprechenden Einkunftsart abziehbar. Folgende Einsatzmöglichkeiten sind denkbar:

  • Verwaltung von vermietetem Immobilienbesitz oder von Kapitalvermögen.
  • Selbstständige Nebentätigkeit.

Wenn Sie Ihren Computer für eine Berufsausbildung nutzen, mindern die Kosten als Sonderausgaben Ihr Einkommen

Nachweis der beruflichen Nutzung

Wenn Sie die Aufwendungen für einen PC anteilig steuerlich geltend machen wollen, müssen Sie den Anteil der beruflichen Nutzung nachweisen oder glaubhaft darlegen. Dafür gibt es verschiedene – mehr oder weniger aufwendige – Möglichkeiten:

  • Wenn Sie den Anteil der beruflichen Verwendung ganz genau ermitteln wollen, können Sie eine Art Fahrtenbuch für den Computer anlegen. Darin werden alle Benutzerzeiten festgehalten (Datum, Uhrzeit, Dauer und konkreter Zweck). Machen Sie die Aufzeichnungen über die Internetnutzung getrennt von denen des PCs selbst.Das macht zwar ein bisschen Arbeit, aber Sie geben dem Finanzamt damit weniger Spielraum, mit Ihnen über die Höhe des beruflichen Anteils zu streiten. Erfahrungsgemäß werden die Aufzeichnungen bei ordentlicher und gewissenhafter Führung anerkannt. Sie müssen sie nicht während des ganzen Jahres machen. Unseres Erachtens genügt – wie bei den Telefon- und Internetkosten – ein Zeitraum von drei Monaten. Verlangen darf das Finanzamt das Führen eines Fahrtenbuches übrigens nicht, denn es gibt keine gesetzliche Aufzeichnungspflicht über den Umfang der beruflichen Nutzung des Computers.
  • Sie schätzen den Anteil der beruflichen Nutzung. Beschreiben Sie möglichst genaue Ihre berufliche Tätigkeit. Daraus leitet das Finanzamt ab, ob überhaupt eine berufliche Verwendung des Computers zu Hause in Betracht kommt. Beschreiben Sie auch, zu welchen konkreten Zwecken Sie den Computer beruflich und privat eingesetzt haben. Hier kann es nicht schaden, einige Arbeitsproben vorzulegen. Schätzen Sie dann selbst den Anteil der beruflichen Nutzung und machen Sie diesen in der Steuererklärung geltend.
  • Sie nutzen die Vereinfachungsregelung des BFH: Ohne Nachweis, in welchem Umfang Sie Ihren PC beruflich nutzen, werden 50 % der Kosten anerkannt – unter einer Bedingung: Sie müssen den Computer tatsächlich in einem wesentlichen Umfang beruflich einsetzen. Wenigstens das müssen Sie also dem Finanzamt nachweisen (BFH-Urteil vom 19.2.2004, VI R 135/01, BStBl. 2004 II S. 958). Will das Finanzamt weniger als 50 % anerkennen, muss es Ihnen die Gründe nennen. Das Finanzamt darf nicht einfach aufgrund der Lebenserfahrung vermuten, dass ein Computer zu Hause überwiegend privat genutzt wird. Eine Schätzung des beruflichen Anteils auf zum Beispiel 35 %, weil dies der Lebenserfahrung entspreche, ist deshalb nicht zulässig. Einen solchen Erfahrungssatz gibt es nicht. Auch das hat der BFH ausdrücklich festgestellt.

Fragebogen des Finanzamts

Die Finanzämter versuchen, anhand bestimmter Indizien zu beurteilen, ob und in welchem Umfang Sie den PC beruflich nutzen. Zu diesem Zweck werden an die Steuerpflichtigen gerne Fragebögen verschickt, in denen u.a. nach Einzelheiten zu Hardware, Software, Kaufpreis, Vorhandensein eines Internetanschlusses und Standort des Computers gefragt wird.

Insbesondere wenn Sie erstmals einen Computer geltend machen, müssen Sie sich auf einen Fragenbogen gefasst machen.

Haben Sie von Ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss zu den Anschaffungskosten des Computers erhalten, so spricht dies eindeutig dafür, dass der Kauf des Computers beruflich veranlasst ist und er auch beruflich genutzt wird.

Ehepartner: Gemeinsame Nutzung

Auch wenn beide Ehegatten den PC beruflich benötigen, reicht in der Regel ein Gerät im Haushalt aus. In diesem Fall können beide einen Teil der Computerkosten abziehen (FG Rheinland-Pfalz vom 16.9.1998, 6 K 1023/98 ). Zunächst müssen Sie schätzen, wie sich die Gesamtnutzung, und damit auch die Gesamtkosten, auf die Partner verteilt. Vom dem jeweiligen Kostenanteil ermitteln Sie dann den Anteil der beruflichen Nutzung für die Ehegatten getrennt nach den oben beschriebenen Grundsätzen.

 

QUELLE: steuertipps.de

 

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